15.09.2020

Ausstieg nach Plan

Der Weg zur Übergabe

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Bio-LädenAnbauer + HerstellerKonsumenten

Interview Nr. 14/20 mit Hubert Schirmer von Löwenzahn Naturkost in Metzingen zu seinem Laden-Projekt im Zukunftslabor Fachhandel.

Hubert, Du hast einen Vorsprung. BODAN hat 2017 30-jähriges Jubiläum gefeiert, Du bereits 2014. Da ist es verständlich, dass die Nachfolgefrage Dich umtreibt.
Ja. Ohne Nachfolge, keine Zukunft – zumindest langfristig. In spätestens 5 Jahren möchte ich meinen Laden übergeben. Die betrieblichen Rahmenbedingungen für eine gelingende Unternehmensnachfolge will ich jetzt schon erarbeiten.

Welchen Mehrwert bringt das Projekt der Kundschaft?
Ganz einfach: Eine gute Nachfolgeregelung sichert die Existenz des Ladens, so dass die Leute von Metzingen auch künftig ihre Bio-Waren in einem Fachgeschäft für Naturkost einkaufen können, und zwar mitten in der Stadt.

Was an Deinem Projekt können andere inhabergeführte Bioläden für sich nutzen?
Vor allem, dass es sich lohnt, rechtzeitig über das Thema „Unternehmensnachfolge“ nachzudenken. Und wenn alles gut läuft, liefern wir am Ende vielleicht auch eine Art Muster, das anderen Läden als Blaupause dient. Denn die Gestaltung und Umsetzung einer Ladenübergabe ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit.

Daten + Fakten

  • Bio-Laden: Löwenzahn Naturkost
  • Ort: Metzingen
  • Laborant: Hubert Schirmer
  • Projekt: Unternehmensnachfolge

Warum ist das Zukunftslabor ein guter Raum, um Dein Projekt umzusetzen?
Weil die Arbeitsgruppen so zusammengesetzt sind, dass Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Ich kann z.B. von den Erfahrungen der Hersteller profitieren, aber auch vom Austausch mit jüngeren Kollegen. Das ist eine inspirierende Mischung.

Was war bisher die spannendste Erkenntnis?
Die Vorbereitung auf das „Loslassen können“ hat bei mir einen richtigen Motivationsschub ausgelöst.

Was hast Du schon geschafft?
Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind erste erfolgreiche Schritte in Richtung Selbstständigkeit gegangen. Und ich durfte die Erfahrung machen, dass ich durchaus mal zwei Tage weg sein kann.