BODAN beteiligt sich an der Kampagne "1 Cent pro Ei für die Öko-Tierzucht". Für jedes verkaufte Ei führen wir 1 Cent an die Ökologische Tierzucht ab, und zwar auch für Eier von Legehennenhaltern, die nicht der Bruderhahn Iniatiative Deutschland angehören. Ausgenommen davon sind nur Eier, die bereits von Zweinutzungshühnern gelegt wurden.
Ökologische Tierzucht
Multitalente im Hühnerstall
Lebensmittel ökologisch erzeugen und handeln, das heißt nicht nur auf Ackergifte verzichten. Es geht um mehr, um einen respektvollen Umgang mit Tier, Mensch und Natur. Die Praxis des Kükentötens in Legehennen-Betrieben ist damit nicht vereinbar. Daher unterstützen wir die Ökologische Tierzucht (ÖTZ), und zwar von Anfang an.
Legehennen kommen nicht allein zur Welt
Wie kam es zur unethischen Praxis des Kükentötens?
In der Geflügelwirtschaft haben sich industrialisierte Produktionsweisen und monopolartige Zuchtstrukturen entwickelt. Dabei hat sich die Züchtung auf zwei Richtungen verengt: Es gibt Masttier-Rassen mit reichlich Fleisch an Brust und Keule, die kaum Eier legen, daneben Legehennen-Rassen, die fast kein Fleisch ansetzen.
Die fleischarmen Brudertiere der Legehennen werden vielerorts nach dem Schlüpfen getötet, da sie unter wirtschaftlichen Bedingungen nicht gemästet und vermarktet werden können.
Bruderhahn-Initiative – ein erster Schritt
Betriebe, die das Kükentöten beenden wollen, haben sich zur Bruderhahn Initiative Deutschland (BID) zusammengeschlossen. In diesen Betrieben werden die Legehennen-Brüder aufgezogen, gemästet und am Ende zu leckeren Fleisch-Produkten verarbeitet.
Für jedes Ei mit dem BID-Siegel wird im Laden ein Zuschlag von 4 Cent erhoben, der zu 100 Prozent in die Aufzucht und Vermarktung der Brudertiere fließt.
Bei BODAN kommen Bruderhahn-Eier und -Fleischprodukte zum Beispiel von den Demeter-Legenhennen-Berieben aus dem Netzwerk "WIR. Bio Power Bodensee": Hofgut Brachenreuthe und Kapellenhof. Dort leben die Hühner in vollmobilen Ställen und sind von Frühjahr bis Herbst auf den umliegenden Wiesen unterwegs.
Offen für weitere Brudertiere
Um den ethischen Anspruch an die Tierhaltung über die Eierproduktion hinaus geltend zu machen, hat sich die Bruderhahn Initiative Deutschland für weitere Tiere geöffnet und sich in Brudertier Initiative Deutschland umbenannt, wobei die Abkürzung "BID" erhalten bleibt.
Ab 2021 werden neue Verpackungen von Eiern und Hühnerfleischprodukten aus Mitgliedsbetrieben der Brudertier Initiative Deutschland mit dem aktualisierten Siegel versehen. In der Übergangszeit können aber auch noch einige bereits produzierte Verpackungen mit dem alten Siegel in Umlauf sein.

Auf dem Weg zum Zweinutzenhuhn
Eine dauerhaft tragfähige Lösung kann aber nur die Züchtung eines Zweinutzenhuhns bringen, das sowohl für die Eier- als auch für die Fleischproduktion geeignet ist. Deswegen haben die Bio-Verbände Demeter und Bioland 2015 die Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) gegründet.
Klar ist: Die neu gezüchteten Zweinutzenhühner werden am Ende weniger Eier legen, als die heutigen Hochleistungs-Legehennen. Dafür werden ihre Bruderhähne auch als Masttiere einsetzbar sein.
Die Zuchtarbeit unter ökologischen Bedingungen ist zeit- und kostenintensiv. Gemeinsam mit der Bruderhahn Initiative hat die ÖTZ daher die Kampagne "1 Cent pro Ei für die Öko-Tierzucht" ins Leben gerufen, die von BODAN mitgetragen wird: Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen pro Ei 1 Cent mehr. Diesen Züchtungs-Cent leitet der Handel ohne Abzüge an die ÖTZ weiter.

Die ersten Zweinutzenhühner auf dem Helchenhof
Die Züchtungsarbeit der ÖTZ ist noch lange nicht abgeschlossen. Aber einige Pionier-Höfe sammeln schon Erfahrungen mit frühen Generationen neuer Zweinutzungshühner. Dazu gehören auch das Hofgut Rengoldshausen und der Helchenhof aus dem Netzwerk "WIR. Bio Power Bodensee".
Auf dem Helchenhof sind im Sommer 2021 die ersten ökologisch gezüchteten Zweinutzungshühner in ihren Mobilstall eingezogen. Seit Oktober 2021 kommen die Eier über BODAN in die Bioläden. Abgepackt werden die Eier auf dem benachbarten Hofgut Brachenreuthe, das ebenfalls zum WIR. Netzwerk gehört.
"Mit den ersten Eiern von Zweinutzungshühnern wird eine Vision Wirklichkeit. Der Züchtungscent hat zu konkreten Ergebnissen geführt, von denen viele positive Impulse ausgehen", freut sich BODAN Geschäftsführer Sascha Damaschun.
Mit den ersten Eiern von Zweinutzungshühnern ist die Pionierphase allerdings noch nicht abgeschlossen.
"Die Weiterentwicklung zu einer wirklich ökologischen Legehennenzucht und -haltung erfordert auf allen Seiten einen Mehraufwand, was sich auch im Eier-Preis niederschlägt", erklärt Sascha Damaschun.
Von der Züchtung über die Brüterei, Legehennenhaltung, Futterzubereitung und Hähnchenmast bis hin zu Eiervermarktung und Fleischverarbeitung müssen zahlreiche Betriebe Hand in Hand arbeiten und ihre Prozesse aufeinander abstimmen. "Wir von BODAN sehen uns hier als Entwicklungspartner, der den Aufbau regionaler Kreisläufe über alle Wertschöpfungsstufen hinweg unterstützt", so Sascha Damaschun.
Eier und Fleisch zusammen denken!
Ausgewogenes Verhältnis
Budertier Initiative Deutschland und Ökologische Tierzucht können die Trendwende in der ökologischen Geflügelhaltung nicht alleine herbeiführen. Noch bleibt der Verkauf von Hähnen und Suppenhühnern weit hinter der entsprechenden Eier-Nachfrage zurück.
Gelingen kann ein nachhaltiger Wandel nur, wenn Eier und Fleisch zusammen gedacht werden. Handel, Verbraucherinnen und Verbraucher können dazu beitragen, indem sie Eier und Fleisch in einem ausgewogenen Verhältnis vermarkten und nachfragen.

Siegel für Eier und Fleisch aus der Ökologischen Tierzucht
Jeder kann mitwirken!
- Sponsoren und Förderer unterstützen durch finanzielle Zuwendungen für die aufwendige Züchtungsarbeit.
- Legehennen- und Mastbetriebe können Tiere aus ökologischer Züchtung halten. Am Züchtungsprozess beteiligt ist, wer Daten und Erfahrungen dokumentiert.
- Bio-Läden und -Großhandel leisten einen Beitrag, indem sie ÖTZ-Eier ins Sortiment nehmen und 1 Cent pro verkauftem Ei an die ÖTZ weitergeben.
- Verbraucherinnen und Verbraucher können die Ökologische Tierzucht durch den Kauf von Eiern mit diesem ÖTZ-Siegel stärken.