Suffizienz im Sortiment

Beatrice, "Nachhaltig und unverpackt in die Zukunft" ist der Titel Deines Projekts. Wie können Deine Kundinnen und Kunden das im Laden erleben?
Auf den ersten Blick freuen sie sich an der neuen Unverpackt-Station aus Glas und Holz, befüllt mit nachhaltig erzeugten Produkten. Sie lädt ein, über das Vermeiden von Plastik und Verpackung nachzudenken. Auf den zweiten Blick steckt mehr dahinter. Denn wir können zu jedem Produkt und dessen Hersteller in einen Austausch gehen über gelebte Nachhaltigkeit. So wollen wir eine Wertediskussion anregen, die dazu beiträgt, das Bewusstsein zu schärfen.

Welche Reaktion Deiner Kundinnen und Kunden hat Dich positiv überrascht?
Qualität zu definieren, zu artikulieren und zu vermitteln hat uns sehr geholfen, als verlässlicher Partner wahrgenommen zu werden – auch während der Corona-Krise. Unser Projekt trifft auf breite Zustimmung und Dankbarkeit. Das hatte ich in diesem Umfang nicht erwartet.

Daten + Fakten

• Bio-Laden: NATURgenuss
• Ort: Ebenhausen
• Laborantin: Beatrice Bommer
• Projekt: Nachhaltig und unverpackt in die Zukunft

Was an Deinem Projekt könnten andere inhabergeführte Bio-Läden als Modell für sich nutzen?
Wir wollen regionale, kleinteilige Wertschöpfungskreisläufe stärken, um die ökonomische und soziale Krisenstabilität zu erhöhen, wollen unser Handeln an die verfügbaren Ressourcen anpassen. In dem wir unser Sortiment konsequent auf entsprechende Produkte ausrichten, heben wir den Anspruch und die Qualität unseres Ladens – in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht. Durch Kundeninspiration und lebhaften Austausch schaffen wir Nähe und Vertrauen. Beides ist im Facheinzelhandel spielentscheidend.

Was war bisher die größte Herausforderung?
Noch vor zwei Monaten dachte ich, es sei das präzise Formulieren meiner Ziele und der daraus abzuleitenden Umsetzungsschritte. Zwischenzeitlich hat uns ein durch die Corona-Krise angestoßener Wandel überrollt, der ganz neue Anknüpfungspunkte im Dialog mit unseren Kunden bietet und ungeahnte Gestaltungsspielräume eröffnet. Die hoffe ich mit meinem Projekt innovativ nutzen zu können.

Was war bisher die spannendste Erkenntnis?
Das war und ist die erlebte Freude dabei, einen neuen Weg zu gehen, dessen Ausgang offen ist. Und dass man sich auf diesem Weg getragen fühlt von einer gemeinschaftlichen Bereitschaft aller Zukunftslaboranten, bei jedem Meeting ihr Bestes zum Projekterfolg beizutragen. Das ist ein herausragendes Erlebnis. Danke dafür!